Hundehalterinnen und Hundehalter wissen es: Die Gassirunde wird früher oder später durch einen kleinen Zwischenstopp unterbrochen. Dazu ist sie da. Doch was tun mit der Hinterlassenschaft des Fellfreundes? Für den Fall, dass das Häufchen nicht gerade auf einer dazu geeigneten Grünfläche abgelegt wurde, haben die meisten Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer kleine Tütchen in der Tasche. Sicher verpackt, lässt sich die Hinterlassenschaft so in die nächste Mülltonne befördern.
Oft genug landen die Hundekotbeutel aus Plastik trotzdem in der Natur. Im überwiegenden Teil der Fälle geschieht das unfreiwillig und noch in leerem Zustand, etwa indem die dünnen Tüten beim Spazierengehen aus der Tasche verloren gehen und anschließend verweht werden, manchmal aber auch, wenn spielende Kinder an den Rollen ziehen. Um dem Plastikmüll den Kampf anzusagen, investiert die Stadt nun in biologisch abbaubare Hundekotbeutel.
900.000 Hundekotbeutel stellte die Stadt im vergangenen Jahr kostenfrei zur Verfügung. An insgesamt 39 Monheimer Hundekotbeutelstationen können sich Frauchen und Herrchen unterwegs bedienen. Die neuen orangefarbenen Beutel bestehen aus einer Kombination von Maisstärke sowie einem ebenfalls biologisch abbaubaren und kompostierbaren Bio-Kunststoff namens Polybutyra (PBAT). Das zumindest in Form von Tüten zu recht in Verruf geratene Plastik benötigt hingegen viele hundert Jahre bis es – wenn überhaupt – völlig zersetzt wird.
Die Öko-Beutel hingegen beginnen bereits nach neun Monaten mit der Zersetzung – je nach Witterung auch schon früher. Dass sie auch beim Lagern nicht so lange haltbar sind, führt automatisch zu kleineren Abnahmemengen, was die Bestellung teurer macht. Und: Plastik ist zwar in der Natur ein äußerst schädlicher Produktionsstoff – aber in der Herstellung eben auch ein äußerst billiger. Umweltschutz kostet eben – auch hier. Die Öko-Beutel sind im Regelbetrieb etwa vier Mal so teuer, wie die herkömmlichen Plastiktütchen.
Agrarbetriebswirt Fabian Tuschewitzki vom städtischen Grünflächen-Team: „Die Öko-Beutel sollen natürlich nicht dazu verleiten, sie wegen der Abbaubarkeit auch absichtlich in der Natur zu entsorgen.“ Trotz der zersetzenden Eigenschaften der Hundekotbeutel ist der Weg in den Mülleimer die einzige und richtige Entsorgung.
Mit rund 720 Abfallbehältern ist Monheim am Rhein diesbezüglich sehr gut ausgestattet. Seit einer Abstimmung unter den Bürgerinnen und Bürgern Ende des vergangenen Jahres werden nun zudem beliebte Gassi-Routen mit noch mehr Mülleimern bestückt. Alleine sechs neue Tonnen werden in diesen Wochen am Rheindeich angebracht.
Die neuen Bio-Tüten werden voraussichtlich ab April an den Hundekotbeutelstationen erhältlich sein. Zusätzlich werden Gutscheine ausgegeben. Alle Hundehalterinnen und Hundehalter, die in diesen Tagen ihren Hundesteuerbescheid erhalten, finden im Umschlag zudem einen Infoflyer, der als Gutschein für Hundekotbeutel eingesetzt werden kann. An mehreren Stationen im Stadtgebiet können sich Interessierte 250 Tüten pro Person kostenfrei abholen.
Ein Infoflyer mit allen ausgewiesenen Freilaufflächen steht unter www.monheim.de/hunde zum Download bereit. Dies hatten sich auch schon Bürgerinnen und Bürger bei einer Diskussion zu Hundefreilaufflächen auf der städtischen Beteiligungsplattform www.mitteilen.monheim.de gewünscht. Auf dem Flyer sind mit kleinen Karten alle Flächen beschrieben. QR-Codes führen direkt zu einer Infoseite, auf der Interessierte nun gebündelt alles rund um die Hundehaltung in Monheim am Rhein erfahren. (pm)