In der Düsseldorfer Kunstgießerei Schmäke hat Professor Markus Lüpertz Bürgermeister Daniel Zimmermann, der Auswahlkommission für Kunst im öffentlichen Raum und städtischen Vertreterinnen und Vertretern das Gipsmodell seiner Gänseliesel-Skulptur präsentiert. „Lüpertz hat eine von enormer Größe und Monumentalität geprägte, starke und zugleich liebevoll anmutende Frauengestalt geschaffen, die beinahe zärtlich eine Gans im Arm hält. Wir sind alle hellauf begeistert“, berichtet Kunstschulleiterin Katharina Braun. Einstimmig sprach sich die Kommission für den Kauf aus.
Markus Lüpertz wurde am 25. April 1941 im böhmischen Reichenberg, dem heutigen Liberec in Tschechien, geboren und flüchtete nach dem Zweiten Weltkrieg mit seiner Familie ins Rheinland. 1961 begann er als freischaffender Künstler in Düsseldorf zu arbeiten, 1988 wurde er zum Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie berufen, die er mehr als 20 Jahre leitete. Heute zählt der Vertreter des Neoexpressionismus zu den erfolgreichsten deutschen Künstlern der Gegenwart. Ein großes Thema seiner Arbeit sind Figuren und Themen der griechischen Mythologie. Die Skulptur, deren Ausgangspunkt die Gänseliesel war, trägt den Namen der mythologischen Figur Leda.
In den kommenden Monaten wird die Skulptur in Bronze gegossen, bemalt und voraussichtlich im September auf einem hohen Sockel vor dem Landschaftsbalkon am Rhein eingeweiht. Bürgermeister Daniel Zimmermann freut sich, dass eine so herausragende Skulptur einem Monheimer Thema gewidmet ist: „Es ist eine Ehre für unsere Stadt, dass sich einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart über Monate hinweg dem beliebten Motiv der Gänseliesel gewidmet hat. Mit Professor Lüpertz‘ bemerkenswerter Skulptur gehört der Stadt bald ein Kunstwerk mit einem ganz persönlichen Ortsbezug.“
Darüber hinaus plant Lüpertz eine der Skulptur gewidmete Werkmonographie. Der Katalog beinhaltet eine Dokumentation des Arbeitsprozesses sowie Texte von Kunsthistoriker Professor Raimund Stecker über das Kunstwerk. Für eine Ausstellung stellt Lüpertz der Stadt alle Bozetti, also Entwürfe und Modelle, Studien und andere Vorarbeiten zur Verfügung. Kunstschulleiterin Katharina Braun ist von der Idee ist begeistert: „Für die Monheimerinnen und Monheimer ist das eine einzigartige Möglichkeit, den Entstehungsprozess ihrer Skulptur nachvollziehen zu können. Ich freue mich darauf, die Ausstellung in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler vorzubereiten und bin sehr gespannt auf das Ergebnis!“ Eröffnet wird die Ausstellung voraussichtlich zusammen mit der Einweihung der Skulptur im September. (bh)