Strickaktionen, Workshops, musikalische Lesungen und Predigten im Internet – auf unterschiedlichen Wegen laden in der kommenden Woche mehr als 30 Akteurinnen und Akteure dazu ein, sich mit Rassismus und Diskriminierung in Monheim am Rhein auseinander zu setzen. Vom 15. bis zum 28. März organisiert die städtische Abteilung Interkulturalität und Städtepartnerschaften die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Innerhalb von zwei Wochen finden unter dem Motto „Eine Stadt für alle – Monheim am Rhein gegen Rassismus“ in Kitas, Schulen und im Internet verschiedene Aktionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene statt. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.
„Wir wollen eine Stadt für alle sein. Dazu gehört, anzuerkennen, dass es Rassismus und Diskriminierung auch in unserer Stadt gibt“, erklärt Bürgermeister Daniel Zimmermann. „Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus möchte ich jede und jeden Einzelnen ermutigen, sich gegen Alltagsrassismus einzusetzen. In unserer Stadt sollen alle Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, ihrem Glauben, ihrer sexuellen Orientierung, ihrem Aussehen oder ihren körperlichen Fähigkeiten die gleichen Chancen haben.“
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus finden weltweit rund um den Tag gegen Rassismus am 21. März statt. „Wir haben in den vergangenen Jahren schon einzelne Aktionen organisiert, in diesem Jahr nimmt nun zum ersten Mal ein breites Aktionsbündnis teil“, erklärt Benedikt Rhiel von der städtischen Abteilung Interkulturalität und Städtepartnerschaften. Über das breite Angebot freut sich auch Kollegin Naziha Zauaghi: „Das zeigt, dass es mit vereinten Kräften auch unter erschwerten Bedingungen möglich ist, das zivilgesellschaftliche Engagement gegen Rassismus zu fördern und zu stärken!“
Messe der katholischen Kirche zum Auftakt
Zum Auftakt lädt die katholische Kirchengemeinde St. Gereon und Dionysius am Samstag, 13. März, um 17 Uhr und am Sonntag, 14. März, um 10 Uhr zur Messe mit Predigten zum Thema ein. Für die Teilnahme vor Ort ist eine Anmeldung unter www.kkmonheim.de nötig. Am Folgetag steht die Messe auf dem YouTube-Kanal zur Verfügung.
Das Mehrgenerationenhaus organisiert am Mittwoch, 17. März, von 16 bis 19 Uhr einen Online-Workshop mit dem Titel „Was hat Rassismus mit mir zu tun? – Erkennen und Handeln“. Die Referentin Handan Kaymak lädt zur Auseinandersetzung mit dem Thema und eigenen Haltungen ein. Der Teilnahme-Link wird nach der Anmeldung per E-Mail an mgh-vinnicombe@ekmonheim.de versendet. Von 19 bis 21 Uhr organisieren am gleichen Tag das Ulla-Hahn-Haus, der Monheimer Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) und der Caritasverband für den Kreis Mettmann eine Online-Ausgabe im Rahmen der Reihe „Erzählcafé Unterwegs“. Interessierte können, moderiert von Radio-Moderatorin Annette Hager, zum Thema „Wann ist Schluss mit lustig?“ diskutieren. Anmeldungen nimmt das Ulla-Hahn-Haus unter Angabe der Kursnummer K-21S-U301 unter Telefon +49 2173 951-4140 oder per E-Mail an ullahahnhaus@monheim.de entgegen.
Zum Tag der Poesie am Sonntag, 21. März, übertragen die Monheimer Kulturwerke und die Monheim Triennale aus der Mack-Pyramide ab 17 Uhr ein Gespräch mit der Autorin und Ulla-Hahn-Preis-Gewinnerin Nadja Küchenmeister. Dabei geht es unter anderem um das Verbindende oder Trennende von verschiedenen Sprachen. Das Gespräch wird von Achim Tang am Bass und Koray Berat Sari mit der Baglama begleitet. Für eine aktive Teilnahme können Interessierte das Online-Tool Zoom nutzen, für eine passive Teilnahme kann der Live-Stream auf YouTube verfolgt werden. Informationen gibt es unter www.monheimer-kulturwerke.de.
Digitale Open Lit mit dem Ulla-Hahn-Haus
Am Donnerstag, 25. März, 19 bis 20.30 Uhr organisiert das Ulla-Hahn-Haus eine digitale Open Lit. Zu Themen wie Stimme, Solidarität oder Begegnungen können Teilnehmende ab 14 Jahren vor Publikum eigene Texte, Gedichte und Geschichten in verschiedenen Sprachen präsentieren. Anmeldungen nimmt das Ulla-Hahn-Haus unter Angabe der Kursnummer K-21S-U562 unter Telefon +49 2173 951-4140 oder per E-Mail an ullahahnhaus@monheim.de entgegen.
Am Sonntag, 28. März, organisiert der Verein WiM – Wir in Monheim von 17 bis 20 Uhr einen Online-Workshop zum Thema Achtsamkeit gegen Rassismus. Teilnehmende lernen, wie man rassistische Einstellungen und Verhaltensweisen erkennt und in Situationen mit Diskriminierung und Rassismus für sich und andere eintritt. Der Teilnahme-Link wird nach der Anmeldung per E-Mail an wir.in.monheim@gmail.com versendet.
Monheimer Seniorinnen und Senioren der Awo-Begegnungsstätte Louise-Schröder-Haus und der Projektgruppe „Wolllust“ sowie Mo.Ki-Engagierte wollen gemeinsam gegen Rassismus stricken: Im Aktionszeitraum entstehen zahlreiche Vierecke, die zu Babydecken oder Decken für Bedürftige zusammengefügt werden. Mitmachen können alle, die gerne häkeln oder stricken und sich für ein respektvolles Miteinander einsetzen wollen. Weitere Informationen gibt es bei Gabriele Oesten-Burnus unter Telefon +49 2173-505 oder per E-Mail an goesten-burnus@monheim.de.
Internationale Wochen gegen Rassismus bei Radio Rakete
Das Sojus 7 begleitet die Internationalen Wochen gegen Rassismus mit verschiedenen Sendungen im Mitmach-Sender Radio Rakete. Andreas Huber alias Hubi40 erinnert am Montag, 15. März, von 20.15 bis 22 Uhr an die „Rock against Racism“-Konzerte der britischen „Anti Nazi League“. Am Dienstag, 16. März, gestaltet das Ulla-Hahn-Haus von 20 bis 21.30 mit den Kinderbuchautorinnen Andrea Karimé und Aygen-Sibel Celik eine Sendung zum Thema „Rassismus in der Kinderliteratur“. Am Mittwoch, 17. März, 19 bis 20 Uhr, unterhalten sich Melanie Tilkov, Grünen-Stadträtin und Künstlerin, und Jaouad El Jerroudi, Mathematik- und Informatiklehrer am Otto-Hahn-Gymnasium, über die Erfahrungen des Lehrers mit Rassismus. Von 20 bis 21.30 Uhr begegnen sich bei der Sendung „Mut am Mittwoch“ unter dem Titel „Poesie der Welt“ poetische Gestalten in Musik und Literatur. Am Dienstag, 23. März, sprechen ab 11 Uhr Kinder unter dem Motto „Gemeinsam bunt – sei dabei“ über vielfältiges Zusammenleben. Von 18 bis 19.30 Uhr wird der VHS-Vortrag mit Thomas Otten, Gründungs- und Museumsdirektor des „MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln“ zu 1.700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland übertragen. Zum Abschluss sind am Freitag, 26. März, von 21.30 bis 23 Uhr zum Thema passende Musikstücke zu hören. Alle Sendungen gibt es unter www.sojus.de/radio.
Über ihre Facebook- und Instagram-Kanäle beteiligen sich zahlreiche weitere Akteurinnen und Akteure: Die Bibliothek teilt im Aktionszeitraum Buchempfehlungen zum Thema, das Haus der Jugend dreht einen Film zur Entstehung eines Anti-Rassismus-Graffitis, das Beratungscentrum zeigt Beispiele aus dem Alltag und Tipps, wie man Rassismus vermeiden kann, der SKFM veröffentlicht unter dem Motto „Tafeln gegen Rassismus“ eine Collage für ein respektvolles Miteinander und der Jugendbereich des ASB fotografiert ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bunds mit dem Kampagnenmaterial. Die Sportfreunde Baumberg wollen mit einem selbst gedrehten Film Farbe bekennen.
Viele Aktionen in Kitas und Schulen
Die Aktionswochen werden auch von Kitas und Schulen unterstützt. In der Educcare-Kita Mäuseturm lernen die Kinder ein Bewusstsein für den Wert von Unterschieden zu entwickeln, unter anderem mit Gesprächen über Geschlechter, Hautfarben und Religionen. Kinder und Jugendliche der Peter-Ustinov-Gesamtschule setzen sich mit Rassismus auseinander und gestalten Collagen zum Thema Vielfalt, die auf der Internetseite der Schule veröffentlicht werden. Die Gesamtschule am Berliner Ring setzt die Aktion „Da, wo Du bist, scheint die Sonne“ fort: Seit vielen Monaten malen kleine und große Monheimerinnen und Monheimer eine Vorlage der Gesamtschule aus. Die Bilder drucken die Monheimer Kulturwerke auf ein Banner, das am Zaun der Kulturraffinerie aufgehängt wird. Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte des Otto-Hahn-Gymnasiums veröffentlichen auf der Internetseite der Schule Statements gegen Rassismus. Auf dem eigenen Instagram-Kanal will die die Schulbücherei in Kooperation mit der städtischen Bibliothek und der Bücherstube Rossbach Buchempfehlungen teilen.
Für Fragen rund um die Internationalen Wochen gegen Rassismus stehen Benedikt Rhiel, Telefon +49 2173 951-814, und Naziha Zauaghi, Telefon +49 2173 951-3035, auch per E-Mail an interkulturalitaet@monheim.de zur Verfügung. Das komplette Programm gibt es ab sofort unter www.monheim.de/interkultur. (bh)