Im Kamelleregen der Monheimer Karnevalszüge fliegen jedes Jahr viele kleine Tüten Mango-Fruchtgummi durch die Luft. Alle Fuß- und Wagengruppen stattet die Stadt mit fair gehandeltem Wurfmaterial aus. Aus der Heimat der fairen Mangos, die die Organisation Preda auf den Philippinen anbaut, kommen nun Pater Shay Cullen und Francisco Bermido Jr. nach Monheim am Rhein. Bei einem bunten Abend zum Fairen Handel am Dienstag, 24. September, ab 18 Uhr im Bürgerhaus Baumberg, zeigen sie allen Interessierten, wie der Faire Handel die Lebensbedingungen der Menschen auf den Philippinen verbessert. Der Eintritt ist frei.
Die philippinische Kinderschutzorganisation People's Recovery, Empowerment and Development Assistance (Preda) setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern und Jugendlichen ein. Die Stiftung ist Anlaufstelle und Therapiezentrum für ehemalige Gefängniskinder, Straßenkinder und sexuell missbrauchte Kinder und Jugendliche. Um Kinder vor Armut und Ausbeutung zu schützen, fördert Preda gemeinsam mit der Fair-Trade-Genossenschaft Weltpartner den fairen Handel mit Mangos. Der Anbau stärkt die Lebensgrundlage von rund 5.000 Kleinbauernfamilien, die ihren Kindern so ein sicheres Zuhause bieten können. „Ein Mangobaum finanziert den Schulbesuch von zwei Kindern im Jahr“, rechnet Annika Dotor de Pradas, Leiterin der Abteilung Interkulturalität und Städtepartnerschaften, vor.
Verkostung mit Dips, Aufstrichen, Chutneys, Mango-Salaten und Mango-Curry
Im Bürgerhaus Baumberg gibt es zunächst kleine Kostproben der Mango-Produkte, darunter Dips, Aufstriche und Chutneys, Mango-Salate und ein Mango-Curry mit Süßkartoffeln. Im Anschluss beginnt das offizielle Programm mit Grußworten. Nach Auftritten der Gänselieschen und Spielmänner und der Funkenkinder stellen Pater Shay Cullen und Francisco Bermido Jr. die Arbeit ihrer Kinderschutzorganisation vor: Cullen ist irischer Priester, Menschenrechtspreisträger und Vizepräsident von Preda. Er gründete die Organisation 1974 und kämpft seitdem unermüdlich für die Rechte und den Schutz von Kindern auf den Philippinen. Francisco Bermido Jr. ist Präsident der Preda Foundation und Predas ständiger Vertreter im philippinischen Rat für Jugendrecht und -wohlfahrt.
Die Stadt Monheim am Rhein ist seit 10 Jahren ausgezeichnete Fairtrade-Stadt. Größtes Projekt ist das Engagement für faire Kamelle im Karneval. „Karneval und der Einsatz für Kinderrechte gehören in Monheim am Rhein zusammen“, betont Annika Dotor de Pradas. „Wir rufen jedes Jahr alle Teilnehmenden der Züge dazu auf, 11 Prozent ihres eigenen Budgets für fair gehandeltes Wurfmaterial zu verwenden. So bringt der Karneval den Fairen Handel unter die Menschen und sorgt für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen auf der ganzen Welt.“ Für den besonderen Einsatz zur fairen Kamelle erhielt die Stadt 2023 den Sonderpreis im bundesweiten Wettbewerb Hauptstadt des Fairen Handels.
Der Vortrag findet im Rahmen der Interkulturellen Fairen Wochen statt, an denen sich zahlreiche Engagierte in Kitas, Schulen, Vereinen und städtischen Einrichtungen mit Beiträgen zum Fairen Handel. „Sie alle tragen dazu bei, dass Menschen in allen Teilen der Welt ein gutes und sicheres Leben führen können“, betont Dotor de Pradas. Das gesamte Programm mit allen öffentlichen Veranstaltungen gibt es auf der städtischen Website unter www.monheim.de/interkultur. (bh)