125 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine – Stand Freitagabend – sind bereits in Monheim am Rhein angekommen. Viele leben erst einmal bei Verwandten oder Freunden, sollen aber möglichst bald in Wohnungen oder Hotels untergebracht werden. Die Stadtverwaltung sowie vor allem SKFM, Beratungszentrum und örtliches DRK arbeiten mit Hochdruck an der Unterbringung und Betreuung. Die Vorbereitungen für die Ankunft weiterer Flüchtlinge sind ebenfalls angelaufen.
Parallel fährt am Sonntag ein von den Bahnen der Stadt Monheim organisierter Reisebus im Auftrag der Stadt in die polnische Partnerstadt Malbork. „Ich habe mit meinem Amtskollegen telefoniert. Bei etwa der gleichen Einwohnerzahl hat Malbork bereits etwa 600 Flüchtlinge aufgenommen und ist am Rand seiner Kapazitäten“, erläutert Bürgermeister Daniel Zimmermann. Der Monheimer Bus liefert dringend benötigte Hilfsmittel und bringt bis zu 50 Flüchtlinge – natürlich auf freiwilliger Basis – mit zurück. „Für Menschen, die ohnehin nach Deutschland weiterreisen möchten, ist es ein Angebot. Und für unsere Partnerstadt, die in den nächsten Tagen weitere Flüchtlinge erwartet, bedeutet der Transfer eine kurzfristige Entlastung“, so Zimmermann.
In Monheim am Rhein setzt die Stadt wie schon 2015 auf die Bereitstellung von individuellem Wohnraum. 27 zusätzliche Wohnungen wurden bereits von der Stadtverwaltung angemietet. Hinzu kommen 50 Hotelzimmer. „Da derzeit nicht abzusehen ist, wie viele Flüchtlinge noch kommen, wird außerdem die Baumberger Liselott-Diem-Sporthalle zu einer Unterkunft umgestaltet“, erläutert Sebastian Johnen, zuständiger Bereichsleiter im Rathaus. Wie schon bei der Ankunft von Flüchtlingen aus Syrien soll die Sporthalle eine schnelle Erstaufnahme gewährleisten. Nach einer Aufenthaltsdauer von vier bis sechs Wochen strebt die Stadtverwaltung die längerfristige Unterbringung der Ankommenden in individuellen Wohnungen an. Die dafür erforderliche Anmietung weiterer Wohnungen ist bereits in Arbeit.
Ebenfalls in Vorbereitung sind integrative Sprachkurse der Volkshochschule. „Unser Ziel ist es, den geflüchteten Menschen so schnell wie möglich Sprach- und Integrationskurse anzubieten. Die dafür erforderlichen Kapazitäten werden jetzt geschaffen“, erklärt Bürgermeister Zimmermann. Allen ankommenden Kindern werde man in Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen außerdem Betreuungs- und Unterrichtsplätze anbieten. Zimmermann: „Das bewährte Konzept der internationalen Klassen mit Sprachkursen und der gleichzeitigen Integration in das schulische Regelangebot haben wir in den letzten Jahren immer aufrechterhalten. Deshalb fällt es der Stadt jetzt vergleichsweise leicht, die benötigten zusätzlichen Plätze mit sehr kurzer Vorlaufzeit auszubauen.“
Zurzeit ruft die Stadt Monheim am Rhein noch nicht zu Sachspenden auf. Kleider- und Möbelspenden nehmen das örtliche Rote Kreuz und der SKFM entgegen. „Im Mittelpunkt der städtischen Aktivitäten steht jetzt erst einmal die Suche nach geeignetem Wohnraum“, betont Bereichsleiter Johnen. Wer eine leerstehende Wohnung oder auch ein ganzes Haus zu marktüblichen Konditionen zur Verfügung stellen will, kann sich unter der E-Mail ukrainehilfe@monheim.de an die Stadtverwaltung wenden. (nj)