Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags gibt es ab Donnerstag, 27. Januar, in der Altstadtkirche eine Ausstellung mit 20 faszinierenden Portraits zu sehen, die von jungen Monheimerinnen und Monheimern erstellt wurden. Eröffnet wird sie um 17 Uhr mit einleitenden Worten von Bürgermeister Daniel Zimmermann. Die Malereien bleiben bis Sonntag in der Kirche hängen.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 27. Januar – den Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zum Internationalen Holocaust-Gedenktag erklärt. An diesem jährlichen Gedenktag fordern die Vereinten Nationen alle Mitgliedsstaaten auf, die sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocausts und Millionen anderer Opfer des Nationalsozialismus zu ehren und an sie zu erinnern.
Verantwortung, die wir alle tragen
„Wesentlicher Teil des Gedenkens ist dabei die Vergewisserung der Verantwortung, die wir alle tragen, um an die Wirklichkeit des Holocaust in all seinem Schrecken zu erinnern und die Wahrheit zu verteidigen – heute mehr denn je“, betont Monheims Stadthistoriker Alexander Berner. In Monheim am Rhein haben sich in den letzten Wochen Schülerinnen und Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit der städtischen Kunstschule dieser Verantwortung gestellt.
Gegen das das Ausgelöschtsein
Als künstlerische Form der Auseinandersetzung wählten sie die Portraitmalerei. Die jungen Kunstschaffenden malten Jüdinnen und Juden aus ihrer Stadt, die Opfer der Vernichtungsmaschinerie wurden. Die besondere Herausforderung dabei: Es existieren keine Vorlagen. Doch wie kann es gelingen, eine Person darzustellen, von der es gar keine Abbildungen und kaum Lebensdaten gibt? Was kann solch ein „unmögliches“ Portrait leisten? Und wie funktioniert Erinnern und Gedenken an eine Person, von der es keine erhaltenen fotografischen Abbildungen gibt, deren Gesicht damit nahezu ausgelöscht erscheint?
Unterstützung bei diesen Fragen und der künstlerischen Umsetzung bekamen die Schülerinnen und Schüler von OHG-Kunstlehrerin Anna Brockmann und der Künstlerin Jin-Sook Chun. Dabei wurde gemeinsam experimentell erforscht, wie sich Auslöschen und Ausgelöschtwerden bildnerisch darstellen lassen. Die Ergebnisse sind sehenswert.
Mehr Informationen gibt in der Rubrik Erinnern und Gedenken. (ts)